Wenn du darüber nachdenkst, einen Lab-Grown Diamanten zu kaufen – sei es für einen Verlobungsring oder ein besonderes Schmuckstück – bist du vielleicht auf die beiden gängigsten Herstellungsmethoden gestoßen: HPHT (High Pressure High Temperature) und CVD (Chemical Vapor Deposition). Doch was bedeuten diese Begriffe genau und welche Methode ist die bessere Wahl für dich? Lass uns gemeinsam einen Blick auf die beiden Prozesse werfen, um dir die Entscheidung zu erleichtern.
HPHT-Diamanten: Die Klassiker unter den Lab-Grown Diamanten
Die HPHT-Methode ist quasi der Urvater der Lab-Grown Diamanten und wurde bereits in den 1950er Jahren entwickelt. Ursprünglich diente diese Technik dazu, Industriediamanten herzustellen, doch mittlerweile hat sie sich weiterentwickelt, sodass auch Schmuckstücke von höchster Qualität entstehen.
Wie werden HPHT-Diamanten hergestellt?
Der Prozess beginnt mit einem kleinen Diamantsamen, der in eine Kohlenstoffquelle eingebettet wird. Diese Kombination wird dann extrem hohen Temperaturen von über 2.000 Grad Fahrenheit und einem Druck von mehr als 1,5 Millionen PSI ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen schmilzt der Kohlenstoff und kristallisiert um den Diamantsamen herum, bis ein neuer Diamant entsteht.
Was macht HPHT-Diamanten besonders?
HPHT-Diamanten nehmen typischerweise eine kubooktaedrische Form an und haben oft einen gelblichen Schimmer, der durch Stickstoff während der Herstellung verursacht wird. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind metallische Einschlüsse, die HPHT-Diamanten leicht magnetisch machen – eine Eigenschaft, die bei natürlichen Diamanten nicht vorkommt. Manchmal weisen HPHT-Diamanten auch eine subtile blaue Nuance auf, die durch Borverunreinigungen verursacht wird.
CVD-Diamanten: Der moderne Weg zu makelloser Schönheit
Im Gegensatz zur traditionellen HPHT-Methode ist die CVD-Technologie eine relativ neue Innovation aus den 1980er Jahren. Sie ahmt die natürliche Entstehung von Diamanten in interstellaren Gaswolken nach – allerdings unter kontrollierten Laborbedingungen.
Wie werden CVD-Diamanten hergestellt?
Hierbei wird ein Diamantsamen in eine Vakuumkammer gelegt, die mit kohlenstoffhaltigen Gasen gefüllt ist. Diese Kammer wird auf etwa 1.500 Grad Fahrenheit erhitzt, wodurch die Gase ionisieren und zu Plasma werden. Die Kohlenstoffatome beginnen, sich Schicht für Schicht auf dem Diamantsamen abzusetzen und bilden so einen neuen Diamanten.
Die Besonderheiten von CVD-Diamanten
CVD-Diamanten gehören oft zur Kategorie Typ IIA, die für ihre außergewöhnliche Reinheit bekannt ist. Diese Diamanten enthalten kaum Stickstoff- oder Borverunreinigungen und ähneln somit den seltensten natürlichen Diamanten. Zudem sind CVD-Diamanten nicht magnetisch, was sie von ihren HPHT-Pendants unterscheidet.
Sind CVD- und HPHT-Diamanten echte Diamanten?
Kurz gesagt: Ja! Sowohl HPHT- als auch CVD-Diamanten sind echte Diamanten mit den gleichen chemischen, physikalischen und optischen Eigenschaften wie natürliche Diamanten. Ein Diamanttester würde bei beiden den typischen Ausschlag zeigen.
Wie erkenne ich die Herstellungsmethode meines Diamanten?
Ob dein Lab-Grown Diamant per HPHT oder CVD hergestellt wurde, kannst du im Grading-Report nachlesen, den du von gemmologischen Laboren wie dem GIA oder IGI erhältst. Dort wird die Wachstums-Methode normalerweise im Abschnitt „Zusätzliche Informationen“ aufgeführt.
HPHT vs. CVD: Welche Methode ist besser?
Aus Sicht des Verbrauchers gibt es keinen sichtbaren Unterschied zwischen HPHT- und CVD-Diamanten. Beide Verfahren erzeugen atemberaubende, hochqualitative Diamanten, die optisch, chemisch und physikalisch identisch mit natürlichen Diamanten sind. Die Entscheidung zwischen einem CVD- oder HPHT-Diamanten hängt letztlich von deinen persönlichen Vorlieben und den spezifischen Eigenschaften ab, die du in deinem Diamanten suchst.